Im Januar 1998 sagte ein roter Bill Clinton: "I did not have sexual relations with that woman." Doch dem war nicht so. Ein Amtsenthebungs- verfahren wurde eingeleitet, das mit dem versoenlichen Urteil endete, dass das "White House" Zensur ausgeuebt hatte. Man koennte meinen, dass diese skurile Episode, als eine Fussnote in die Weltgeschichte gehen wuerde. Dem ist aber nicht so.
Ende 2000 bekaempften sich Bill Clintons Vize Praesident Al Gore und der republikanische Texaner George W. Bush in dem engsten Wahlkampf, den die USA je gesehen haben. Laut Politologen waren es schlussendlich die "moral issues" (moralische Themen), die George W. Bush in das maechtigste Amt des Planeten gespuehlt haben. Mit moralischen Themen sind zweifellos Bills Eskapaden gemeint, die von den religioesen Republikaner nicht gutiert wurden.
Im September 2001 wurden die USA von islamischen Terrorsisten angegriffen und George W. Bush griff innert Wochen Afghanistan an. Al Gore haette dies zweifellos auch getan.
Im Maerz 2003 passierte jedoch etwas, das Al Gore nicht getan haette. George W. Bush startete eine Invasion im Iraq mit der Begruendung, dass Saddam Hussein Massenvernichtungswaffen verstecke und diese gegen Amerikaner einsetzen wuerde. Tatsaechlich waren es vermutlich geopolitische Gruende, die ihn trieben. Ein Abenteuer auf das sich Al Gore mit Sicherheit nicht eingelassen haette.
Der Iraq waere folglich nie angegriffen worden und es waeren genuegend Geld und Soldaten fuer den Krieg in Afghanistan zur Verfuegung gestanden.
Ende 2004 waere Al Gore gegen John McCain angetreten. Da waehrend eines Krieges beinahe nie amerikanischer Praesident abgewaehlt wurde, haette Al Gore problemlos gewonnen.
Al Gore haette nie rigorose neoliberale Reformen eingeleitet. Wahrscheinlicher ist, dass er mehr staatliche Interventionen eingefuehrt haette, die womoeglich die Finanzkrise von 2008 frueher erkannt haetten. Wodurch erhebliche Schaeden haetten vermieden werden koennen.
Afghanistan waere in seiner zweiten Amtszeit in einem akzeptablen Zustand. Der bis anhin groesste Heroin- und Kokainproduzent der Welt, wuerde nur einen kleinen Prozentsatz der heutigen Menge anbauen und in die Welt schmuggeln koennen. Weltweit waeren die Heroin- und Kokainpreise explodiert und viele suechtige Leute haetten es sich nicht mehr leisten koennen. Die lateinamerikanischen Kartelle haetten ein Vielfaches der sowieso exorbitanten Gewinne erzielen koennen. Dadurch haetten sie sich noch mehr und bessere Waffen leisten und noch mehr Schmiergelder zahlen koennen und Mexiko vollends destabilisiert. In ganz Lateinamerika waeren weniger sozialistische Praesidenten gewahlt geworden, weil die Abneigung gegen neoliberale Reformen nicht so ausgepraegt gewesen waere und rechte Regierungen mit "Law and Order" gegen Drogenkartelle Wahlkampf haetten machen koennen.
Es haette nie ein Auseinanderdriften zwischen Amerika und Europa gegeben, wodurch europaeische Regierungen mit antiamerikanischem Populismus nicht haetten Punkte sammeln koennen. Beispielsweise waere Gerard Schroeder Ende 2002 nicht bestaetigt worden und Edmund Stoiber waere gewahlt worden. Tony Blair waere im September 2007 nicht zu Gunsten von Gorden Brown zurueckgetreten. In Spanien waere keine linke Regierung unter Zapatero gewaehlt worden und Aznar haette eine zweite Amtszeit geniessen koennen.
Russland hatte nie die Moeglichkeit gehabt in Georgien einzumarschieren, da das amerikanische Militaer nicht durch zwei Kriege ueberbeansprucht gewesen waere.
Die USA haetten gleich zu Beginn des Jahres 2001 politische Reformen eingeleitet, die Gesundheitsfuersorge fuer alle, alternative Energieformen und breitere Bildung beinhaltet haetten.
In den Praesidentschaftswahlen 2008 haette Barack Obama die Grundlage fuer seinen Wahlkampf gefehlt und waere daher nie zur Diskussion gestanden. Stattdessen haetten die Republikaner die Erhoehung der Staatsschulden und Big Goverment kritisiert und die Vereinigten Staaten haetten die erste weibliche Praesidentin: Sarah Palin.
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